Der Vortex, die Polarität und die Trinität – Wie Gegensätze Leben erschaffen und zur Einheit führen
- Bernhard Riegler
- 15. Juni
- 3 Min. Lesezeit

Unser Leben ist voller Gegensätze. Licht und Schatten. Stille und Lärm. Nähe und Distanz. Mal fühlen wir uns lebendig und offen, mal müde und überfordert. Diese Gegensätze gehören zum Leben dazu, auch wenn wir manchmal am liebsten nur das Helle und Leichte hätten.
Doch vielleicht ist genau das der Schlüssel: Nicht nur das eine zu wollen, sondern zu erkennen, dass das Leben aus beidem besteht. Und dass dazwischen etwas Drittes liegt, eine Kraft, die verbindet, statt zu trennen.
Ein Bild, das genau das auf wunderbare Weise zeigt, ist der Vortex, ein wirbelnder Energiestrom, der alles in Bewegung bringt. Er zeigt uns, wie Leben wirklich funktioniert: durch Polarität und durch das, was zwischen den Polen geschieht.
Was ist ein Vortex eigentlich?
Ein Vortex ist ein Wirbel. Du kennst ihn vom Wasser, wenn es abfließt, oder aus dem Himmel, wenn sich ein Sturm dreht. Aber dieser Wirbel ist nicht nur in der Natur zu finden, er ist auch ein Bild für das Leben selbst.
Stell dir einen Fluss aus Energie vor, der sich spiralförmig bewegt. Immer zwischen zwei Polen, nach außen und wieder zurück ins Zentrum. Genau das macht ein Vortex. Und genau das passiert auch in uns: unsere Gedanken, unsere Gefühle, unsere Erfahrungen bewegen sich in diesem ewigen Hin und Her.
Warum Gegensätze uns weiterbringen
Wir versuchen oft, unangenehme Gefühle zu vermeiden. Wir wollen das Positive, das Lichtvolle und verdrängen den Schmerz, die Zweifel, die dunkleren Seiten. Aber das Leben will Ganzheit, nicht Halbe Sachen.
Licht gibt es nicht ohne Schatten. Freude ist ohne Traurigkeit nicht fühlbar. Die Polarität gehört zum Leben wie das Ein- und Ausatmen. Sie bringt Tiefe, Bewegung, Spannung und genau daraus entsteht Wachstum.
Der Vortex zeigt uns: Es ist okay, wenn es in beide Richtungen geht. Wenn du dich mal im Aufwind fühlst und mal im Tief. Das gehört dazu. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen, dass du lebst.
Die dritte Kraft: Die Trinität
Zwischen den Gegensätzen liegt aber noch etwas: eine dritte Kraft. Sie wird oft übersehen, ist aber unglaublich wichtig. In vielen Kulturen gibt es dafür verschiedene Namen, Vater, Mutter, Kind. Körper, Geist, Seele. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.
Es ist immer die dritte Kraft, die das Ganze zusammenhält. Sie ist die Mitte. Die Verbindung. Der stille Raum im Wirbel. Ohne sie würden die Gegensätze nur aneinander ziehen und sich nie begegnen. Aber mit ihr entsteht etwas Neues. Etwas Ganzes.
Du kannst dir das vorstellen wie bei einer Schaukel: Die Bewegung zwischen links und rechts macht erst dann Freude, wenn es eine stabile Aufhängung in der Mitte gibt. Genau das ist die Trinität. Der ruhige Pol im bewegten Spiel.
Und was hat das mit dir zu tun?
In dir wirkt genau dieser Prozess. Auch du erlebst Gegensätze, im Alltag, in deinen Beziehungen, in dir selbst. Und manchmal fühlst du dich vielleicht zerrissen, hin- und hergerissen zwischen zwei Polen.
Aber: Du musst dich nicht entscheiden. Du darfst beides fühlen. Und du darfst auch das Dazwischen entdecken, den Raum, in dem du beides halten kannst. Das ist dein innerer Mittelpunkt. Dein eigenes Zentrum. Und genau dort liegt die Kraft der Wandlung.
Der Vortex in dir ist kein Chaos. Er ist Bewegung, Lebendigkeit, Wachstum. Und in seiner Mitte liegt etwas ganz Stilles, deine innere Weisheit. Dein Herz.
Fünf Dinge, die du aus dem Vortex mitnehmen kannst
Gegensätze sind keine Fehler. Sie sind Teil des Spiels, ohne sie gäbe es keine Erfahrung.
Die Spannung bringt Energie. Sie bewegt dich, auch wenn es sich manchmal anstrengend anfühlt.
Die Mitte ist immer da. Auch wenn’s stürmt, es gibt in dir einen Ort, an dem Ruhe herrscht.
Du bist mehr als entweder-oder. Du bist das Sowohl-als-auch. Du bist das Dazwischen.
In der Trinität liegt die Wandlung. Wenn du lernst, beides zu halten, entsteht etwas Neues: Frieden, Klarheit, Tiefe.
Fazit: Du bist der Wirbel und du bist seine Mitte
Leben ist Bewegung. Mal laut, mal leise. Mal hell, mal dunkel. Der Vortex zeigt uns, dass es nicht darum geht, eine Seite zu wählen, sondern beides zu umarmen. Und dazwischen liegt das Wesentliche: der Raum, in dem alles zusammenfließt.
Wenn du lernst, dich diesem Fluss hinzugeben, mit allem, was du bist, dann wirst du merken: Das Leben ist nicht gegen dich. Es arbeitet mit dir. In Wellen, in Spiralen, in Kreisen. Und du bist nicht ausgeliefert, du bist Teil davon. Mitten im Wirbel. Ganz in deiner Mitte.
Comments